Tuesday, August 02, 2011

Deine Liebe

den Wortverlust zu stillen
singe ich dir myriaden Zusammenhänge
webe sanfte Brücken zwischen
dem schwarzen Abgrund hinter deinen Augen
und meinem Schoß

stoße an den Widerstand
seh dich brechen, entspannter Leib
losgelöst wie Zucker
eine Welle, ausgelaufen am Strand
die Gischt vom Sand verschluckt

wiederkehren
du widerständiges Wesen- du Dämon
ich neige mich zu
bin ein sehnen und biegen
ich sinniere über sanfte Haut und Stärke
stricke Fallen und fange sie nicht
kläre sie nicht

Deine Liebe fasst kein Wort

Wednesday, June 08, 2011

Mein Lohengrin

Unausgesprochen
undenkbar - nicht greifbar
der Rest
Nachhall eines ungelösten Rätsels
nur eine Ahnung

verborgen
nicht beweisbar - unbewusst
das Zwischen
Einklang mit dem Gefühl
nur ein Sehnen

Diesem Wenigen
die größte Bedeutung

Dem Suchen nach

Wednesday, April 20, 2011

Hotel Bahia Principe

Es wird kein Knopfgießer kommen
und kein Tuch wird im Tempel zerreißen
wir dürfen karibisch lau bleiben
und irgenwann vergehn
es macht keinen Unterschied

Nichts versprechen wir uns-
von Worten
geht keine Gefahr aus, keine Gerechtigkeit

Wir sind nicht zu retten
weil wir den Fährmann bezahlen

Man kann uns nicht erlösen,
weil wir verzweifeln

Wir sind satt

lakonisch

die Kälte sagt es sei Zeit zu duschen
wie von selbst
als sei es eigentlich mein Plan
gehorche ich
lasse angefangene Bücher sich küssen
neben uneingelösten Versprechen
nur ein Öffnen der Fenster im Frühling
und der Tod kreist wie eine Fliege im Raum
wir tun was zu tun ist
gehorchen lächelnd dem Schicksal
mit wissendem Lächeln
lass uns neu beginnen

Sunday, December 19, 2010

Sehnsucht

und als ich erkannte
musste ich es einatmen
um es festzuhalten
in meinem Körper verwurzeln, tief-
wie einen Setzling der in das Grundwasser reicht
einen Platz in meinem Blut schaffen
mit den Fingernägeln ins Fleisch meiner Kehle graben
mich öffnen

Überrascht, dass die Stelle schon dort ist
die Leere in mir wartete bereits
auf dieses Erkennen
der Ort meines Sehnens
kann nicht gefüllt werden
alle Schatten denen ich nachlaufe
der Hunger und die Hoffnung
unstillbar- ein Säugling ohne Mutter

Also pflanze ich diese Idee hier
und fasse ins Leere statt Schatten zu jagen
das ist mein Kern
ein Vakuum
dessen Sog es auszuhalten gilt

Monday, November 01, 2010

Möglich

lieblich zärtlich möglich
ein Freiheitstrieb
genährt und gestohlen
aus einem Wurzelwerk von Verbindungen
lebendes UND
eine Nabelschnur ein dringen
in Neues
ich erkenne das verbotene Land
Selbstverliebt schwebe ich
erhebe mich über
in neue Muster verwobenes ich spinne
mir sündige Selbstsucht
aus gelernter Demut
und behalte dies alte
wissen wir doch
nur das ist möglich

Thursday, October 14, 2010

Mila Mar - Like a Cannibal

Sunday, October 10, 2010

Deine Lakaien Over And Done

Kein Prinz wird kommen

um dich zu retten
keiner entdeckt
deine Genialität in der Masse
du bist zu alt für Einhörner
und es wird dich niemand lieben
außer dir
Es gibt keinen Hafen, keine Ruhe im Fremden
niemand versteht deine Worte
auch wenn du schreist, also sei stumm

richte dich ein in deiner Einsamkeit
mit Bett und Schrank und roten Wänden
blicke gnädig auf die Falten und Schwächen
lache über die Eigenarten, genieße deine Erinnerung
sei dir selbst der phantastischste Liebhaber
die sorgsamste Köchin

Es wird kein Prinz kommen
dir die metallene Brust zu öffnen
auch wenn es die Lieder im Radio
die Märchen im Fernsehen so wollen
Du bist dein Fels und dein Auge des Orkans
Rechenschaft schuldig nur dir
allein